Verfasst von: Edwin Platt | 6. Januar 2014

Einbrüche, ein Problem in Osterholz


Ins Ortsamt Osterholz hatte das Polizeirevier des Stadtteils eingeladen. Anlass waren Beunruhigungen unter den Bewohnern umliegender Wohngebiete wegen erhöhter Einbruchzahlen. Ernst Kassa, Revierleiter, war mit vier Kollegen erschienen und hatte IMG_1386pmehrere Handwerksbetriebe eingeladen zu ihren Einbruchschutzprodukten Auskunft zu geben. Nahezu 70 Gäste rechtfertigten durch viele Nachfragen den Aufwand und den langen Abend.

Von Edwin Platt

Osterholz. Ernst Kassa eröffnete den Abend mit den Feststellungen Bremen sei führend in Deutschland und Osterholz führend in Bremen, was Einbrüche betreffe. „Neben dem materiellen Schaden, sind Papiere neu zu besorgen, Auseinandersetzungen mit Versicherungen zu führen, aber was noch mehr zählt: Sie fühlen sich zu Hause nicht mehr sicher. Besonders ältere Alleinstehende leiden darunter bis hin zu psychischen Problemen“, so Ernst Kassa.

In Osterholz gebe es in vergangenen Jahren jährlich etwa 200 Einbruchversuche, wovon 40 Prozent scheitern. Bis Oktober dieses Jahres seien es 155 gewesen. Seither gebe es einen starken Anstieg, wobei die Wohngebiete Ellener Brok, Schevemoor und Kuhkamp mit seinen Einzel- und Reihenhäusern besonders betroffen seien. Dabei verlagere sich die bevorzugte Einbruchsmethode vom Aufhebeln mit Werkzeug an Fenstern und Türen zum kleinflächigen Einschlagen von Verglasungen mit Steinen um Verschlussgriffe öffnen zu können.

Der Kontaktpolizist für Schevemoor Heinz-Christof Blume wies aus persönlicher Erfahrung darauf hin: „Einbrüche geschehen eher am Tag als Nachts. Oft reagieren Nachbarn nicht, wenn etwas gehört wird oder verdächtig ist“, so Blume. Besonders wenn Fremde in Wohngebieten längere Zeit suchend beobachtet werden sollte das gemeldet werden.

IMG_1387pErwin Stahl, Kontaktpolizist in Osterholz, weist auf das feine Gehör von Hunden hin, die bei Unbekannten auf Grundstücken anschlagen. Von nachbarschaftlicher Aufmerksamkeit geht es zu Vorbeugungs- und Meldetechniken und damit zuerst zu Tischlerei Behrens die Muster von Fenstersicherheitsgetrieben durch die vollen Gästereihen gibt. Der Austausch von Getrieben ist bei fast allen Fenstern möglich, was den erforderlichen Druck auf einem Eckpunkt des Fensters, um es gewaltsam zu öffnen, auf über eine Tonne steigert. Bei herkömmlichen Getrieben aus Spritzgussteilen brechen Haltekloben leicht aus, was acht Sekunden dauert, sagt Behrens. Isolierscheiben tauscht die Tischlerei gegen Verbundsicherheitsglas, was dann an Heizkosten amortisier wenn alte Scheiben schlechte Isolierwerte haben.

Der Osterholzer Schlüsseldienst weist auf eine enorme Fülle von Zusatzschlössern und Verriegelungen für Fenster und alle Arten Türen gibt. Wie bei allen anwesenden Firmen ist auch hier die Beratung am Objekt für Kunden kostenfrei und bei mechanischen Zusatzsicherungen wegen großer technischer Unterschiede geboten. Empfohlene Sicherungen tragen die VDS Abnahme, was sie als anerkannt vom Verband deutscher Sachversicherer ausweist.

Andre Leib, Chef der gleichnamigen Elektrofirma, stellt Bewegungs- und Dämmerungsgesteuerte Außenstrahler vor, die es in Verbrauchsgünstiger LED Technik gibt bei der die Leuchtmittel über sechs Jahre halten. Fernbedienbar oder Partyschaltung vieles ist verfügbar und sollte oberhalb erreichbarer Höhen zerstörungsgeschützt montiert werden. Karl Heinz Neuke stellt sich als Mitarbeiter der Alam Errichter Fleischhauer vor. Funkgesteuerte Zentralen mit einer optisch/akustischen Meldeeinheit für den Außenbereich, eventuell mit Videoüberwachung gekoppelt als Brandmeldeanlage, mit Außen- oder Innenbewegungsmeldern und Transpondererkennung oder Zahlencodesteuerung sind seine Empfehlungen. Besonders erfreulich sei heute sie saubere Installation ohne Kabelwege bei fünf jähriger Haltbarkeit der Doppelkammer-Akkus.

Abschließend weist Heinz-Christof Blume auf die Möglichkeiten künstlicher DNA hin. Eine Verpackungseinheit für 80 Euro reiche um 50 wertvolle Gegenstände mit der farblos trocknenden Flüssigkeit zu kennzeichnen. Der verborgene Code sein bei Festnahmen oder Funden von Hehler Ware zurück verfolgbar bis zum Erwerber der DNA, was Einbruch und Hehlerei nachweisbar mache und die Wahrscheinlichkeit erhöhe dem Besitzer sein Eigentum zurückgeben zu können.

Viele Detailfragen richteten sich an Polizei und Handwerk. Zusammenfassend scheint es geboten bei Haus und Grundstück auf Einsehbarkeit zu achten und ein Augenmerk auf „Kletterwerkzeuge“ zu legen, die in obere Etagen führen können, wie Leitern oder Mülleimer des Grundstücks. Nachbarschaftliche Aufmerksamkeit gibt es kostenlos und hilft sowohl zur Verhütung wie zu Aufklärung. Licht um das Objekt kann Einbruchwillige stören und Nachbarn aufmerksam machen. Das Eindringen können mechanische Sicherungen verhindern die dann an allen Fenstern und Türen rundum angebracht werden sollten. Einbruch- und Brandmeldeanlagen verhindern keinen direkten Einbruch, sondern alarmieren, wobei lauter Alarm maximal drei Minuten anhalten darf und aus heutiger Sicht kaum noch installiert wird. Häufiger sind stille Meldungen an den Besitzer per Handymeldung (eventuell mit Video/Fotoübertragung) oder an eine Notrufzentrale die nach Anweisung vorgeht. Das kann der Anruft beim Besitzer oder des Wachdienstes sein und geht bis zum Objekteinsatz, was mit monatlichen und Einsatzkosten verbunden ist.


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