Verfasst von: Edwin Platt | 28. Mai 2014

Hinter blumigen Worten, wertvolle Hilfen


Das Paritätische Bildungswerk wurde mit einem Nordwest Award 2014 für einen Ausbildungsgang „Von -nicht anerkannt- zum pädagogischen Premiumpersonal“ zum Erzieher ausgezeichnet. Die Besonderheit: Erstmals wurden in Heimatländern erworbene Qualifikation in dieser Weise anerkannt.

Von Edwin Platt

Altstadt. Unterschrieben ist die Urkunde von Stephan Weil, Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, Jens Böhrnsen, Präsident des Bremer Senats und IMG_1673pBürgermeister der Freien Hansestadt Bremen, und Jörg Bensberg, Landrat des Landkreises Ammerland und erster Vorsitzender der Metropole Nordwest. Von „nicht anerkannt“ zum pädagogischen Premiumpersonal hieß das Projekt über das die Urkunde sagt: trägt in vorbildlicher Weise dazu bei, das Zusammenleben und –arbeiten in der Region zu prägen und gibt damit dem Nordwesten ein Gesicht.
Was sich hinter blumigen Worten und Auszeichnung verbirgt ist kaum zu ahnen. Das Paritätische Bildungswerk hat eine Tür aufgestoßen. Viele Menschen mit Migrationshintergrund leiden darunter, dass ihre im Heimatland erworbene Weiterlesen …

Verfasst von: Edwin Platt | 27. Mai 2014

Wo man sich wohlfühlt


Aprilwetter wartet vor der Tür, wo drinnen, an langer Tafel, erste Gäste farbenfrohen Salat und dampfenden Leckereien speisen. Bald sind alle Plätze des winkligen Gastraum besetzt und Wirt, Jürgen Hollermann, vom Arberger Hof bedauert: „Bis auf zwei Plätze und die Tresenstühle ist alles reserviert“. Em Huisken tritt singend zur Tür herein, heute ist sein Abend im Arberger Hof.

Von Edwin Platt

Arbergen.IMG_1655p Em Huisken, ja das ist der Künstlernamen des Barden, der nur soviel über sich verrät, dass sein Elternhaus von Literatur geprägt war, seine Wahlheimat der Ort Norden in Ostfriesland ist und das Em Huisken „ein Häuschen“ bedeutet. Seine Vorfahren bewohnten über sechzehn Generationen ein und dasselbe Haus, so sei dieser Ausdruck zum Künstlername geworden.
Em Huisken liebt Salzwasserküsten. Seine Lieder stammen von Küstenländern, seien es die Bretagne, Friesland oder Schleswig. Em Huisken sammelt IMG_1651ptraditionelle Lieder wie Perlen und poliert sie bretonisch, friesisch und als Klangteppich, der vom Küstenvolk erzählt. Von Festen, von Liebe, von Tanz, von märchenhaftem erzählen seine Lieder.
In schwarzer Weste und Hose zur weißen Bluse schreitet der grau melierte Huisken singend durch Tischreihen bis zur Spielfläche hin, wo Akkordeon, Gitarre, Mundharmonika, Flöten, Schalmeien und Keyboard auf ihn warten. „Hier steht Jank Frison“, deutet Huisken auf ein Banner, das die Rückwand seiner Auftrittsfläche im Arberger Hof bildet und flaches Land unter Wolkenbergen Weiterlesen …

Verfasst von: Edwin Platt | 26. Mai 2014

„Alles andere als Normal“


Es ist sein zweites Buch. Jörg Isermeyer lebt nicht vom Schreiben. Er gönnt sich den Luxus zu schreiben dem Theater und der Musik nahe zu sein. Sein Schreibtisch steht im Dachgeschoß einer Wohnung in der Bremer Straße, das Keyboard in Reichweite. „Der Verlag hat das Buch eingereicht“, sagt Isermeyer über die schnelle Nominierung seines Jugendbuches „Alles andere als Normal“ für den Deutsch-Französischen Jugendbuchpreis.

Von Edwin Platt
Steintor. Jörg Isermeyer aus Bad Segeberg studierte in Göttingen Soziologie, Psychologie und Freizeitpädagogik bevor er nach Dresden zog und dann nach Berlin und vor zwei Jahren nach Bremen ins Viertel. „Ich habe alles Handwerkszeug aus der Praxis. Im Studium habe ich gelernt, was ich nicht machen will“, sagt der Agnostiker, dem es in seinem ersten Jugendbilderbuch um religiöse Fragen ging ohne einen festen Gottesbegriff vermitteln zu wollen. „Eine Geschichte die ins Gespräch kommen lässt“, sei „Die Große Suche“ gewesen, sagt Isermeyer.
Jörg Isermeyer sieht seine musikalischen Wurzeln in der Straßenmusik. „Reisen und unterwegs mit der Gitarre Geld verdienen, das war toll“, sagt er. Sein Engagement Weiterlesen …

Verfasst von: Edwin Platt | 25. Mai 2014

Pflege-Infotage in der Vahr


„Wer? Wie? Was? Pflege!“ stand über den Pflege-Infotagen im Einkaufszentrum Berliner Freiheit, die an drei Tagen in Zusammenarbeit des Centers mit dem Pflegestützpunkt bereits zum fünften mal Informationen von 20 Anbietern, Institutionen und Vereinen über Pflegehilfen für Bürger der Vahr bot. Auch Reisen und Fitness für zu Hause waren im Angebot.

Von Edwin Platt
Vahr. Die Polizei kennzeichnete kostenlos Rollatoren, Bremer Heimstiftung und Gewoba informierten über regionale Angebote, Treppenlift und Hausnotrufsysteme waren einige der technischen Hilfemittel. Im Wort Pflege klingt Not mit, doch längst sind Hilfen zur Pflege über den Status des Abwendens einer Not hinausgewachsen.
Juna Fit, das sind in Bremen zwei ausgebildete Gesundheitsmanagerinnen. Julia Thönert und Nadine Wackernah kommen in die gewohnte Umgebung und das in ganz Bremen. Ihr Angebot richtet sich an Gruppen zum Beispiel in Büros ebenso wie an Einzelpersonen mit Einschränkungen. In ihrer dualen Ausbildung haben sie Theorie gelernt und praktische Weiterlesen …

Verfasst von: Edwin Platt | 21. Mai 2014

Die Vahrer Löwen. Ein Verein gründet sich


Zuhause, allein, eingeschränkt, vielleicht älter, in Bremen und der Vahr, das ist bei weitem kein Einzelfall. Häufige Folgen sind Vereinsamung bis hin zur Depression oder Selbstaufgabe. Hier möchten die Vahrer Löwen helfen. Aufsuchende Seniorenarbeit für die Vahr auf ehrenamtlicher Basis ist ihr ehrgeiziges Ziel für die Vahr.

Von Edwin Platt
Vahr. Gilt die Heimunterbringung, bei Vereinsamung aus Altersgründen als häufig angezeigte Lösung, gibt es immer stärk Bestrebungen „alte Bäume nicht zu verpflanzen“, oder ihnen den Aufenthalt möglichst lange in gewohnter Umgebung zu ermöglichen. Die Vahrer Löwen gründeten ihren „Verein für nachbarschaftliches Zusammenleben“ um Vereinsamungen durch Einschränkung, aber auch selbstgewählte Zurückgezogenheit, durch Anregungen und bewusste Integrationsbemühungen etwas entgegenzusetzen. Besuche und Motivationen dazu, am regionalen kulturellen und sozialen Leben teilzunehmen, sollen alternativen zur Vereinsamung und zur Heimunterkunft in der Vahr bieten.
Seit dem 28. Oktober 2013 plant und organisiert ein Gründerteam um Stefan Oer, Jürgen Weiterlesen …

Verfasst von: Edwin Platt | 21. Mai 2014

Stoff Wechsel im Quartier


IMG_1595pDas die Quartier gGmbH in Tenever regelmäßig mit interessanten Projektideen für Frauen auftaucht ist nicht neu. Neu ist das Projekt Stoff Wechsel, das das Quartier Team 14 Projektbewerberinnen in ihrem Mehrzweckraum vorstellte.

Von Edwin Platt

Tenever. „Stoff Wechsel“ stellt Andrea Siamis mit den Worten: „Bitte bleibt dabei, am Ende, die Präsentation, ist immer aufregend und sehr schön“, vor. In einem Rund aus Stühlen sitzen 14 interessierte Damen und das Projektteam von Stoff Wechsel. Im Projekt Stoff Wechsel wird es um Verpackungen gehen, um Kunststoffe, um Pappen, um Dosen, um alles was außerhalb von Stoff Wechsel nicht zu Schmuck oder modischer Kleidung wird, sondern in den Müll kommt. Das Schmuck aus „Müll“ und Mode aus der Discountertüte nicht zur Quadratur des Kreises werden muss, sondern eine durchaus kreativ lösbare Aufgabe ist, dafür unterstützt das professionelle Projektteam die Teilnehmerinnen.
Andrea Siamis wird ihr wohlwollendes Auge auf den Projektablauf werfen und eher im Hintergrund die Fäden zusammenhalten. Ingeborg von Hantelmann widmet sich nicht nur der Weiterlesen …

Verfasst von: Edwin Platt | 21. Mai 2014

35 Jahre Pastor in Bremen


Friedrich Scherrer trat 1979 seine erste Pastorenstelle an. Das war in der Immanuel Gemeinde in Walle. Dort blieb Scherrer 20 Jahre bis Einsparungen ihn veranlassten sich nach einer neuen Aufgabe umzusehen. Begonnen hat Scherrers Leben mit der frühen Kindheit in München. Die Schule besuchte er in Frankfurt. Über die Studienstätten Wuppertal und Tübingen führte sein Weg nach Berlin, das für ihn von Heinrich Albertz, Kurt Scharf und Helmut Gollwitzer geprägt war. Jetzt geht Scherrer in Rente.

Von Edwin Platt
Altstadt. Heinrich Albertz war Bürgermeister Berlins mit Theologiestudium. Er entzog sich weiteren Festnahmen wegen freikirchlicher Aktivitäten und Bekenntnisse durch Meldung zur NS-Wehrmacht. Und doch brachte Albertz Erfahrungen von Festungshaft mit ins Berliner Bürgermeisteramt. Kurt Scharf war evangelischer Bischof von Berlin und Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland und verfasste Schriften wie „Für ein politisches Gewissen der Kirche“. Gollwitzer war bekennender Theologe, Schriftsteller und Sozialist zur NS-Zeit und später in der „Kampf-dem-Atomtod“-Bewegung der Studentenbewegung der 1960er Jahre und war als Berliner Professor Rudi Dutschkes Freund gewesen. Scherrer schrieb seine Examensarbeit über die Theologie der Befreiung als Lateinamerikanische Bewegung und sagt heute: „Berlin hat mich geprägt“.
„Das war eine kritische Entwicklung; Pastor ja, Seelsorge?“, sagt Scherrer vor seinem Amtsende in der St. Michaels / St. Stephani Gemeinde. „Seelsorge lag nicht im Zeitgeist“, so Weiterlesen …

Verfasst von: Edwin Platt | 21. Mai 2014

Was haben Roma Autoren zu erzählen?


DSC_2052p„Vielen Dank, das sie da sind. Ich glaube sie mögen Literatur oder interessieren sich für Roma oder es gibt heute kein Fußballspiel“. Was ist Roma Literatur? Wie unterscheidet sie sich von anderer Literatur beantwortet Maros Balog mit: „Was ist der Unterschied zwischen Fußball und Roma Fußball?“. Drei Roma Autoren lasen im Europa Punkt und stellten sich Publikumsfragen.

Von Edwin Platt
Altstadt. Im Europa Punkt, im Gebäude der Bürgerschaft, lautete die Überschrift einer Abendveranstaltung „Was haben Roma Autoren zu erzählen?“. Stellvertretend für die Literatur dieser Europäer kamen József Choli Daróczi, Übersetzer, Dichter und Pädagoge, Jana Hejkrliková, Bildungsexpertin und Maros Balog, Referent der slowakischen Regierung für die Roma Minderheit, auf Einladung des Rat für Integration Bremen, des Europa Punkt, des Deutschen Journalistenverbandes und des dtv-Verlags.
„Ungarische Roma haben ihre Sprache verloren, sie sprechen ungarisch“, reklamiert Weiterlesen …

Verfasst von: Edwin Platt | 21. Mai 2014

Quer Beet auf Tenevers Wiese


An der Neuwieder Straße liegt eine riesige Wiese. „Da könnten wir doch“, dachte sich der TNU und die Gewoba sagte als Eigentümer „in Ordnung“. Damit fing die Arbeit an. Auf 9000 Quadratmeter Fläche zwischen Haus 23 und der kleinen Parkplatz Stichstraße soll Quer Beet entstehen. Es könnte die grüne Lunge Tenevers werden.

Von Edwin Platt
Osterholz. Diplom Geologin Julia Thiele und Diplom Biologin Nicole Meyer von TNU (Treffpunkt Natur und Umwelt) sind zuständig für das Projekt Quer Beet. Der Verein TUN ist in IMG_1580pOsterholz kein unbekannter mehr mit seinen Nuturprojekten am Embser Mühlengraben, am Achterfleetskam oder mit der Aktivierung des Bultensees und seiner Jugendgruppe Ranger. Quer Beet soll Anwohnern, Schülern, Schulen, Kitas, Senioren und insbesondere Naturliebhabern in Tenever die Möglichkeit bieten Natur zu gestalten. Umzugraben, auszusähen, einzupflanzen, Wuchs zu beobachten, Insekten anzulocken, Bienen zu Weiterlesen …

Verfasst von: Edwin Platt | 21. Mai 2014

Männerfrühstück geht in die zweite Runde


Von Edwin Platt

Osterholz. Es war erst zwei Wochen her als Aykut Tasan, der Quartiersmanager des Schweizer Viertels, über die Idee eines Männerfrühstücks gesagt hatte: „Toll das machen wir. Endlich etwas für Männer in unserem Quartier“. Jetzt ist der Tisch im ZIBB an der St. Gotthard Straße reich gedeckt und die Tür steht einladend offen. Es ist Sonnabendmorgen 10 Uhr.
Herzhaftes, wie angeröstete türkische Wurstscheiben und Oliven stehen neben Pflaumenmus, gekochte Eier dampfen, Lachs ist mit Erdbeeren dekoriert. Doch die Männerrunde bleibt kleiner als erwartet. „Die Bekanntmachung mit unseren Plakaten war wohl zu kurzfristig“, so Aykut Tasan.
Von geringer Beteiligung ist in den Gespräch um und über die Leckereinen nichts zu spüren. Haben sich die Bürgerworkshops um Shared Space und Züricher Markplatz wirklich gelohnt? Weiterlesen …

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