Verfasst von: Edwin Platt | 30. Juni 2013

Buntes Stadtteilfest des Schweizer Viertels


IMG_1181pDie Reiterinnen der Drachen schauen von ihren Stelzen auf Besucherinnen herab und begleiten sie aufs Fest beim Jugendtreff Am Hahnenkamp. Auf der Bühne tanzen Mädchen zweireihig im Stil des südkoreanischen Rappers Psy Gangnam Style. Ausgelassen stampfen Erwachsene und Kinder auf dem Grasboden mit und klatschen heftig Beifall. Das Stadtteilfest Schweizer Viertel startet vielversprechend.

Von Edwin Platt

Osterholz. Zwei berittene Drachen von Stelzenart grüßen die Gäste auf dem Festgelände am Ute-Meyer-Weg weithin. Sie lotsen zum Stand der internationalen Speisen von Bewohnerinnen die noch in VIMG_1190porbereitungen für heiße Leckereien stecken. Gegenüber eröffnet Aykut Tasan das Stadteilfest und kündigt das Bühnenprogramm an. Die türkische Kindertanzgruppe, Mitmachlieder der Kita Ellenerbrok, das Sangesduo „Puzzle“, das ACBO Akkordeonorchester, die Bauchtanzgruppe und die vier Rapper von ReRecords wollen zeigen wie Bunt ihr Schweizer Viertel ist.

„Heute Morgen haben wir noch überlegt, ob wir aufbauen“, bemerkt einer, der in seinen Giros Döner vom Stand der Türkinnen des Schweizer Viertels beißt. „Jetzt regnet‘s gar nicht“, kommt noch, als er den leckeren Bissen geschluckt hat. Mädchen warten auf der Bühne. Sie gehören zur Folkloretanzgruppe der Grundschule Ellenerbrokweg. IMG_1193pIn Rot, Weiß, Gold, liebevoll gestalteten Trachten bieten sie einen farbenfrohen Anblick. Ümmühan Cogan, ihre Leiterin, hat zwei Tänze mit ihnen vorbereitet, einen türkisch traditionellen und einen im Stil des Süd-Koreanischen Gangnam Style.

Im Zelt des Bewohnertreffs Schweizer Viertel haben Elke Hofbauer und Michaela Dinkel das Kuchenbuffet aufgebaut und vor dem Erwartungen weckenden Glücksrad hat sich eine Schlange kleiner Gäste gebildet. Drehen reicht nicht um zu gewinnen, auch eine Frage, auf einem Zettel aus dem Beutel gezogen, muss richtig beantwortet werden. Woher hat das Schweizer Viertel seinen Namen? Ein blauer Luftballon wandert inIMG_1194p die Hand des Kleinen der sagte: „Das weiß ja jeder, wegen der Straßennamen“.  Geht es beim Glücksrad um wenig, spricht Aykut Tasan auf der Bühne mit dem Bremer Bundestagsabgeordneten Carsten Sieling und bekennt Sieling gegenüber, der auch im Vorstand von Haus und Grund Bremen e.V. ist, es fehlen noch Mittel für den Neubau des Spielhauses, doch der große Teil der Finanzierung ist gesichert. Carsten Sieling bekennt: „Weiter so mit diesem Engagement. Ich möchte das auch unterstützen. (…) so viele engagierte Leute hier.“

Weitab der Bühne, bei der Wiese hinter dem alten Spielhaus, hat die Umweltlernwerkstatt ihren Barfußpfad wetterbegründet nicht aufgestellt, sondern bietet Basteleien und fühlen mit Händen statt mit Füßen an. Gegenüber probieren einige Jungen Nahkampf mit Boxhandschuhen auf der Matte von 325 Training. Während die Musik über die Stände hinweg nur noch leise herübertönt, tummeln sich viele kleine Gäste am Stand von „Guck Mal“ wo Conny Ihmels mit Helena Drehkopf und Rebecca Marent, buntes auf Kindergesichter zaubern. „Guck Mal“ bietet im OTe Zentrum kreatives für Kleinere in inklusiven Kursen an. Das Zirkuszelt, die Hüpfburg, hinter dem Jugendhaus ist die Welt der Kleineren aufgebaut.

Mit roten langen Haaren tanzt Linda ein akrobatisches Solo auf der Bühne zu hämmerIMG_1197pnden Beats. Vergangen die Zeit als die Afrikanerin hinterm Jugendhaus mit anderen Kleinen spielend deutsch lernte. Die Bierzeltgarnituren bei der Bühne tragen Kuchen, Würstchen und biegen sich unter Neugierigen. „Es ist so toll. Frau Ahsen meldet sich immer schon von selbst und fragt nach dem Termin“, verkündet Aykut Tasan, Quartiersmanager des Schweizer Viertels, der immer noch Bühnenprogramm  moderiert. Der ACBO (Akkordeon Club Bremen-Ost) hat unterm Zeltdach Platz genommen. „Was spielt ihr uns denn heute?“ fragt Tasan und 20 Akkordeonspieler nebst Schlagzeug stimmen den Vereinsmarsch an. Edda von Ahsens Akkordeon Club  besteht seit 1954 und hat heute 29 Spieler im Alter zwischen 14 und 75 Jahren. Als zweite Melodie folgt der Evergreen „Blueberry Hill“. Und während die frauliche Bauchtanzgruppe auf dem gepflasterten Weg schon alle Blicke auf sich zieht suchen sich die vier ReRecords Rapper ihren Weg zur Technik.

Es ist Trocken geblieben bis um 18 Uhr, wo das große Einpacken beginnt.


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