Verfasst von: Edwin Platt | 4. März 2011

Ohne Anker, ohne Führerschein, Weser Ahoi


Ostertor Wasserseite: Morgens um acht am Cafe Sand ist keine Menschenseele. Höchstens vielleicht Ornitologen. Stimmt nicht, auch wenn  es unglaubwürdig klingt. Dort sind Schwimmobjekte zu Wasser gelassen worden, die nicht den Wikingern gehörten. Die den Kähnen aber in ihrer gerippten Bauweise ähnlich sind. Doch die Außenhaut ist aus Kunststofffolien, oder aus Plastiktüten? Die Insassen sind nicht gefährlich, es sind Bremer Mädchen und Jungen die mit Achim Bertenburg und Meike Günther in ihrem Ferienprojekt zusammengefunden haben und sich mit ganz viel Fantasie, ohne Fachkenntnis und mit einer Portion Zuversicht und Neugier Boote gebaut haben. Die Form und Größe ist Kanus ähnlich. Das Material ist einfach und gab es irgendwo, fast umsonst, in den letzten zwei Wochen..Vier Boote haben sie gebaut.

Die Tour und der Test kann beginnen. Das Wasser ist ruhig. Die Sonne setzt sich gegen Morgenwolken durch. Die Hal Över Fähre setzt zu einem respektvollen Bogen um die kleinen Schwimmobjekte an.

Den vier Botten ist die Gerippetechnik gemeinsam doch eines ist mit Leinwand bespannt, andere mit Kunststofffolien. Oder sind es doch Plastiktüten? Einer Fährt alleine, Zwei teilen sich ein Boot, Achim Bertenbert und Meike Günther sitzen mit zwei Jungen in dem Boot, das Bertenburg vor einiger Zeit selbst aus  Holz gebaut hat und schon die Reise von Berlin her nach Bremen auf dem Wasserweg mitgemacht hat. Die anderen Abenteurer kippeln in den Folien zwischen den grauen Fluten hin und her. Alle trauen sich was zu. Alle trauen ihren Visionen. Alle vertrauen ihren Fähigkeiten.

Die Weser ist kein Schwimmbassin.

Sie tragen Schwimmwesten und ein kleines Rettungsboot des DLRG lässt vertraueneinflößend den Motor brummen, trägt aber selbst bereits drei Retter und würde unter der gesamten Abenteurercrew erbärmlich kentern.


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