Verfasst von: Edwin Platt | 23. Juni 2013

St. Godehard erzählt


von Edwin Platt

Hemelingen. „Wir werden alle weiße Schals tragen“, sagt die ausgebildete Kirchenführerin Christine Sauerland. Zusammen sind es zwölf Katholiken die am 26. Mai, von 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr, ihre Kirche St. Godehard zeigen möchten. Innerhalb des Programms zum 150. Geburtstag der Gemeinde werden die Zwölf an dem Maisonntag im Kirchenbau von 1900 Plätze einnehmen und den Gästen darüber erzählen, was sie mit diesen Kirchenplätzen verbindet.

IMG_0520pDas können sehr persönliche Geschichten sein, wie die von Claudia Biegler, die sich besonders mit den Kirchenbänken verbunden fühlt. Vor sechs Jahren zugezogen saß Claudia Biegler etwas fremd, sicher und beobachtend in der hintersten Bank des Kirchenschiffs und lernte aus dieser Perspektive den Gottesdienst und ihre Kirche kennen, mit der sich heute ganz verbunden fühlt. Heute ist sie im Gottesdienst häufig in der vordersten Bank links bei Orgel und Klavier zu sehen. Dazwischen gab es einige Stationen in Kirchenbänken, denn mit jedem Spross den Claudia Biegler und ihr Mann Heiko bekamen, rutschten sie um wenige Reihen nach vorne. Die Kinder wollten Orgel Klavier und Altarraum näher sein. Also rutschte die Familie für Julius, Ludwig, Clemens und Leopold immer einige Bänke auf. Heute dürfen die Jungs während der Musik auf Orgel und Klavier blicken und zum Vaterunser aus der ersten Reihe die wenigen Schritte in den Altarraum gehen.

Neben dem Altar steht die Osterkerze, die für die älteste Katholikin der Zwölf, Renate Seifert, etwas sehr Besonderes ist. „In der Osternacht trägt der Priester die entzündete Kerze in die dunkle Kirche. Während der Priester die Gemeinde im Gesang ruft und die Gemeinde im Chor antwortet, dürfen die Gläubigen das Licht der Osterkerze auf ihre eigenen Kerzen nehmen. „Das ist eine ganz besondere Stimmung“, schwärmt Renate Seifert von der Osternacht in der auch der Hymnus Exsultet (das Osterlob) vor- und mitgesungen wird. Der meditative, langanhaltende Exsultet Gesang lobt zum Kerzenschein. „Der Glanz dieser Heiligen Nacht nimmt den Frevel hinweg, reinigt von Schuld, gibt den Sündern die Unschuld, den Trauernden Freude. O wahrhaft selige Nacht, die Himmel und Erde versöhnt, die Gott und Menschen verbindet!“ erklingt im Exsultet. Dann beginnt Renate Seifert die St. Godehard Osterkerzen auf Fotos zu zeigen und ihre Zierden zu deuten.

Neben der Ältesten stehen die Jüngsten der Auskunft freudigen Zwölf Larissa Müller und Wibke Stier, im Altarraum. „Im Tabernakel sind die Hostien verwahrt“, sagt Larissa. „Und hier steht das ewige Licht“, ergänzt Wibke um auch gleich noch die Glocke an der Wand und den Ambo zu zeigen etwas aufgeregt zu zeigen und zu erklären. Die beiden Messdienerinnen tragen im dienst ihre Gewänder. Hell erklingen Schellen. „Die läuten wir als Messdienerinnen“, sagen Larissa und Wibke die sich in der Liturgie St. Godehards auskennen.

„Der Taufstein ist von 1900“, weiß Monika Lütkefels. „Wie viele darin wohl schon getauft wurden?“ Clara und Marlen, sind zwei der hier getauften und sind die Töchter von Monika Lütkefels, die den willkommenen Gästen bei der etwas anderen Kirchenführung in St. Godehard Geschichten über den Taufstein erzählen möchte. Auch die figürlichen Fensterbilder, die Orgel (durchOrganistWolfgang Prevot), die Turmglocken oder die Sakristei, die sonst Besuchern verschlossen bleibt, werden zu Stationen der St. Godehard Kirchenerkundung zum 150 jährigen Bestehen.

Eine etwas andere Kirchenführung in St. Godehard am 26. Mai, 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr. Godehardstraße 25.


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